Alaska

Alaska
Alạs|ka; -s:
1. nordamerikanische Halbinsel.
2. Bundesstaat der USA.

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Alạska
 
[englisch ə'læskə], Abkürzung Alas., postamtlich AK, der nördlichste und mit 1,7 Mio. km2 der größte Bundesstaat der USA, (1999) 619 500 Einwohner (1950: 128 600, 1960: 226 200, 1970: 300 400, 1980: 401 900 Einwohner). Hauptstadt ist Juneau, größte Stadt Anchorage. Als neue Hauptstadt ist Willow (60 km nördlich von Anchorage) vorgesehen. Vom festländischen Hauptteil der USA wird Alaska durch kanadisches Staatsgebiet getrennt; in seinem fjord- und inselreichen, bis 250 km breiten Panhandle (englisch »Pfannenstiel«), in dem die Hauptstadt Juneau liegt, reicht Alaska bis 54º 40' nördliche Breite nach Süden. Durch Beringstraße und Beringmeer verläuft die Grenze zu Russland.
 
 
Nach der mehrmals geänderten Verfassung von 1956 (seit 1959 in Kraft) bestehen ein Senat mit 20 und ein Repräsentantenhaus mit 40 Mitgliedern. Im Bundeskongress ist Alaska durch zwei Senatoren und einen Abgeordneten vertreten.
 
Landesnatur:
 
Der mittlere Bereich Alaskas ist ein von Yukon River und Kuskokwim River durchflossenes Becken. Der Brookskette im Norden (bis 2 816 m über dem Meeresspiegel) ist eine wechselnd breite Küstenebene am Nordpolarmeer vorgelagert. Die parallelen Gebirgszüge der Chugach Mountains und Alaskakette im Süden sind stark vergletschert (Malaspinagletscher u. a.). Die Alaskakette, im Mount McKinley 6 198 m über dem Meeresspiegel, setzt sich auf der Alaskahalbinsel und den Aleuten fort. Tektonische Unruhe herrscht an der Südküste (Erdbeben 1958; 1964 besonders in Anchorage, auch die Hafenstadt Valdez wurde von einer Flutwelle zerstört).
 
Das Klima ist in den pazifischen Küstengebieten gemäßigt und regenreich (Sitka über 2 000 mm/Jahr), im Inneren kontinental (Extremwert der Temperatur in Fort Yukon —54 ºC). Tundrenvegetation, im Süden Wälder mit Tannen und Sitkafichten. Etwa 70 % der Fläche haben Dauerfrostboden (bis 400 m tief).
 
 
1990 waren 15,6 % aller Einwohner Eskimo, Aleuten und Indianer, die meist in geschlossenen Orten leben. In Städten lebten (1990) 67,5 % der Bevölkerung.
 
 
Die zurückgehende Landwirtschaft (Milchwirtschaft, Anbau von Kartoffeln, Hafer, Gerste) ist auf kleine Gebiete bei Anchorage und Fairbanks begrenzt. Bedeutende Fischerei, besonders Lachsfang in den Küstengewässern im Süden, Verarbeitungsbetriebe mit Zentrum in Ketchikan. Holzwirtschaft im Südosten, Zellulosefabriken in Sitka und Ketchikan. Die Goldgewinnung ist heute unbedeutend (»Goldrausch« in Juneau in den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts, in Nome 1898-1903, in Fairbanks ab 1902, Höhepunkt 1906). Weitere Bergbauprodukte sind Zink (weltgrößte Zinkmine nördlich von Kotzebue), Blei, Silber, Kupfer sowie Kohle. Bis in die frühen 1990-er Jahrewurden auch noch Zinn, Antimon, Platin und Chrom gefördert. Von größter Bedeutung sind die 1967/68 entdeckten Vorkommen von Erdöl (geschätzte Reserven 11,5 — 12,9 Mrd. Barrel) und Erdgas (810 Mrd. m3 Reserve) an der Prudhoe Bay der Beaufortsee (Norpolarmeer). Das Erdöl wird von der Prudhoe Bay durch die 1 285 km lange, 1977 in Betrieb genommene Trans-Alaska-Pipeline zum eisfreien Hafen Valdez an der Südküste transportiert. Monatlich werden in Valdez im Durchschnitt 75 Tanker (wegen des Tankerunglücks 1989 nur noch unter amerikanischer Flagge) beladen. Die Reserven in den bisher erschlossenen Lagerstätten nehmen ab, die Erdölförderung geht zurück. Seit 1977 wurden über 8 Mrd. Barrel gefördert, rd. 5 Mrd. sind noch vorhanden. Eine Erdgasleitung (Alcan) ist 1977 von den USA und Kanada vereinbart, aber bisher noch nicht verwirklicht worden. Ein Großteil der Staatseinkünfte stammt aus dem Erdölsektor. Eine Erwerbsgrundlage bildet neuerdings auch der Tourismus (Großwildjäger, Sportangler, Bergsteiger).
 
1980 billigte der US-Kongress ein Gesetz (»Alaska lands bill«), durch das rd. 420 000 km2 (27 % der Gesamtfläche) unter Naturschutz gestellt werden (Nationalparks, Natur- und Wildschutzgebiete), wobei jedoch verschiedene Möglichkeiten der wirtschaftlichen Nutzung, v. a. für die Forstwirtschaft, erhalten bleiben. Erdöl- und Erdgasvorkommen dürfen weiterhin erforscht werden; ihre Nutzung wäre aber nur mit Billigung durch den Kongress möglich.
 
Verkehr:
 
Dem Verkehr nach Süden dienen der Alaska Highway, ferner Flug- und Schiffsrouten über Seattle. Im Inneren gibt es über 500 Flugplätze für öffentlichen und privaten Flugverkehr; der internationale Flughafen in Anchorage ist für den Luftverkehr auf der Polarflugroute wichtig. Die einzige Eisenbahnlinie (756 km) ist die vom Hafen Seward über Anchorage nach Fairbanks; die Bahnlinie vom Hafen Skagway nach Whitehorse (Kanada) wurde 1982 eingestellt, ist aber seit 1992 wieder in Betrieb.
 
 
Das von Eskimo, Aleuten und verschiedenen Indianerstämmen (Athapasken, Haida, Tlingit) dünn besiedelte Alaska wurde 1741 von V. J. Bering und A.I. Tschirikow entdeckt. 1784 gründeten Russen die erste europäische Niederlassung auf Kodiak Island. Als Monopolgebiet der Russisch-Amerikanischen Kompanie (gegründet 1799) war Alaska zunächst im Besitz Russlands (Verwaltungssitz ab 1806 Nowoarchangelsk, das heutige Sitka); 1867 wurde es für 7,2 Mio. Dollar von den USA gekauft. 1884 erhielt Alaska eine Zivilverwaltung nach dem Vorbild der Verfassung des Staates Oregon. Seit der Jahrhundertwende gewann es Bedeutung durch Gold-, Kupfer-, Kohle- und Erdölfunde sowie Holzreichtum und Fischerei. 1912 eigenes Territorium, wurde Alaska am 3. 1. 1959 als 49. Staat in die Union aufgenommen.
 
 
H. Gohl: A. (Bern 21975);
 D. T. Kresge u. a.: Issues in A. development (Seattle, Wash., 1977);
 R. B. Weden: A. (Boston, Mass., 1978);
 W. Lügenka: Die A.-Pipeline (1981).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Russland in Sibirien: Der Griff nach dem Osten
 

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Alạs|ka; -s: 1. nordamerikanische Halbinsel. 2. Bundesstaat der USA.

Universal-Lexikon. 2012.

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